Weder mit Schnee, noch in Paris, dafür virtuell und ohne lange Dienstreise. Das ist die EDDI2020, die heute mit Tutorials beginnt. Morgen und übermorgen gibt es jeweils eine parallele Session am Vor- und Nachmittag. Hier ist das vollständige Programm.
Nachdem es vielleicht keine gute Idee ist, die Zoom-Links öffentlich zu machen, können sich Interessierte gerne per E-Mail melden.
RDA Deutschland, der national node der Research Data Alliance, richtet seine Jahrestagung wie zu erwarten ebenfalls virtuell aus. Die Veranstaltungsseite wurde jüngst eingerichtet und es ist zu erwarten, dass sie sich nach und nach füllt.
Die Arbeitsgruppe »Structured Data Transformation Language (SDTL)« der »DDI Alliance« wird am 2. November um 16 Uhr MEZ ein Online-Seminar (Original-Einladung) veranstalten, um den Wert von SDTL für die DDI-Community zu erläutern. SDTL ist ein neues Werkzeug zur Erstellung maschinell verwertbarer Datenprovenienz. Im Webinar wird in SDTL eingeführt und erklärt, wie die Sprache mit DDI verwendet werden kann.
SDTL ist eine unabhängige Sprache zur Darstellung von Datentransformationsbefehlen in statistischen Analysepaketen, wie SPSS, Stata, SAS, R und Python. Befehle wie RECODE, MERGE FILES und VARIABLE LABELS werden in einem strukturierten Format (JSON, XML, RDF) gerendert, das für Computer leicht zu lesen und zu verarbeiten ist. In SDTL übersetzte Befehlsskripte erzeugen Datentransformationshistorien auf Variablen-Ebene, die in natürliche Sprache übersetzt werden können. SDTL kann dem DDI- und anderen Metadatenstandards zur Verwendung in Datenkatalogen, Codebüchern und anderer Dokumentation hinzugefügt werden.
Der RatSWD hat seine Datenschutzhandreichung an die DSGVO angepasst und aktualisiert veröffentlicht. Aus der Pressemitteilung: “Die Publikation bietet eine knappe Übersicht der datenschutzrechtlich relevanten Aspekte in der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschungspraxis. Hierzu erläutert sie die datenschutzrechtlichen Grundsätze nach der Europäischen Datenschutzgrundverordnung, die wichtigsten anwendbaren rechtlichen Regelungen neben der DSGVO, die Grundbegriffe des Datenschutzes in der Forschung und die Pflichten des Datenverarbeitenden. Am Forschungsalltag orientiert, widmet sich die Handreichung datenschutzrechtlichen Aspekten bei der Akquise, Aufbereitung, Publikation, Archivierung und Nachnutzung von Daten. Weiterführende Literaturhinweise ermöglichen eine Vertiefung der aufgezeigten Aspekte.”
Sozialstrukturelle Merkmale wie Geschlecht, Familienstand, Bildung oder Erwerbstätigkeit werden in praktisch jeder Umfrage erfasst. Gesellschaftliche Entwicklungen, aktuell z.B. die Einführung eines „Dritten Geschlechts” oder die „Ehe für Alle“, erfordern immer wieder Anpassungen in der Messung einzelner Merkmale. Gleichzeitig wird durch die anhaltende Diskussion über die Wichtigkeit der Nachnutzung und Verlinkung von Daten verschiedener Umfragen das Thema der Vergleichbarkeit, sowohl hinsichtlich der Messung dieser Merkmale als auch der Harmonisierung der resultierenden Daten, bedeutsamer. Eine vergleichbare Messung oder Kodierung dieser Merkmale über die Zeit und auch zwischen Umfragen in Deutschland wäre sehr hilfreich, um Ergebnisse verschiedener Umfragen besser vergleichen zu können, die Repräsentativität einer Stichprobe ermitteln zu können und – zumindest für einzelne Merkmale – auch bei der Berechnung von Gewichten. Die Survey-Praxis zeigt jedoch, dass diese Merkmale häufig unterschiedlich gemessen werden. Dies stellt ein Hindernis für die Vergleichbarkeit dar und führt z.B. zur ständigen Neuentwicklung von Kodierroutinen auf Seiten der Datennutzer*innen, insbesondere wenn Daten verschiedener Umfragen miteinander verglichen werden sollen, und schränkt die Nachnutzbarkeit von Umfragedaten ein.
Das Symposium richtet sich an Vertreter*innen sozialwissenschaftlicher Umfrageprogramme in Deutschland oder deutscher Teilstudien von internationalen Umfragen, Sozialstrukturforscherinnen und Datennutzerinnen, die sich mit sozialstrukturellen Merkmalen beschäftigen. Die Teilnehmerinnen haben die Möglichkeit, sich beispielsweise über folgende Fragen auszutauschen: Wie werden sozialstrukturelle Merkmale in verschiedenen Studien erhoben? Was sind aktuelle Herausforderungen in diesem Bereich? Und was sind die Vor- und Nachteile von standardisierter Messung im Vergleich zur ex-post Harmonisierung der Daten?
Call for papers
Um einen möglichst umfassenden Überblick über den aktuellen Stand und die Herausforderungen in der Messung und/oder Harmonisierung sozialstruktureller Merkmale zu erhalten, laden wir Sie ein, einen eigenen Vortrag (ca. 15 Minuten) einzureichen. Mögliche Themen und Fragestellungen sind:
Neue Entwicklungen von Erhebungsinstrumenten zur Erfassung sozialstruktureller Merkmale, die aktuell gesellschaftlichen Veränderungen unterworfen sind (z.B. Familienstand und -formen)
Herausforderungen in der Messung, Standardisierung und/oder Harmonisierung eines konkreten sozialstruktureIlen Merkmals, z.B. bezüglich der Einführung eines „Dritten Geschlechts“
Berichte zu Angeboten oder konkreten Projekten, die sozialstrukturelle Merkmale ex-post harmonisieren
Herausforderungen in der ex-post und/oder ex-ante Harmonisierung sozialstruktureller Merkmale
Vorstellung von Strategien, um sozialstrukturelle Merkmale über die Zeit, Erhebungsmodi oder Umfragen hinweg vergleichbar zu machen
Schicken Sie bitte den Titel und ein kurzes Abstract (nicht mehr als 300 Wörter) bis zum 27.7.2020 an verena.ortmanns@gesis.org. Rückmeldung zu Ihrer Einreichung erhalten Sie bis zum 5.8.2020. Wir streben an, die Beiträge und die aus dem Symposium gewonnenen Erkenntnisse anschließend zu publizieren und diese einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Eine Teilnahme ist auch ohne eigenen Vortrag möglich.
Aufgrund der aktuellen Situation wird das Symposium als virtuelle Veranstaltung stattfinden. Wir planen 1-2 Sessions pro Tag. Die Veranstaltung startet am 28.09.2020 um 10 Uhr und endet am 1.10.2020 gegen etwa 15 Uhr, der genaue Ablauf folgt. Es besteht die Möglichkeit, nur an einzelnen Sessions teilzunehmen. Für informellen Austausch und spezifische Diskussionen im kleinen Kreis werden virtuelle Gruppenräume eingerichtet. Vor Beginn des Symposiums wird allen registrierten Teilnehmer*innen der Link zur Veranstaltung mit weiteren Instruktionen zugeschickt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: verena.ortmanns@gesis.org oder silke.schneider@gesis.org.
Dann gibt es da auch noch einen Twitteraccount @WiDS_Conference, der zu dieser jährlichen Konferenz gehört, zu der es auch regionale Ableger zu geben scheint.
Update 2020-06-04, 12:16: Hinweise zur Veranstaltung um Link zur Konferenzwebseite mit Anmeldeinfos verbessert. (Danke an die Kollegin vom IPSDS-Büro für den freundlichen Hinweis.)
Die Redaktion von forschungsdaten.info listet diesen Blog nun im Wissenschaftsbereich Sozial- und Verhaltenswissenschaften. Forschungsdaten.info ist das deutschsprachige Informationsportal zum Thema Forschungsdatenmanagement (FDM). Die Seite führt mit praxisnahen Artikeln ins Forschungsdatenmanagement ein. Die Beiträge umfassen dabei die Schritte von der Antragsplanung eines Forschungsprojekts, die Arbeit mit Forschungsdaten im Forschungsalltag, die Umsetzung des Antrags bis hin zur Publikation der Daten. Die Themen Bewahrung und Nachnutzung der entstandenen Forschungsdaten sowie Rechte und Pflichten im Umgang mit Forschungsdaten werden ebenfalls behandelt. Zusätzlich liefern Best-Practice-Beispiele und Informationsmaterial aus den einzelnen Wissenschaftsbereichen Anregungen, um Daten besser (nach-)nutzbar zu machen. Auch stellen sich auf forschungsdaten.info FDM-Initiativen und -Projekte aus dem deutschsprachigen Raum vor. Redaktionell wird die Plattform von einem überregionalen Team von FDM-Spezialistinnen und -Spezialisten betreut.
Das neue Heft der Bausteine Forschungsdatenmanagement mit zehn Beiträgen zum Thema Forschungsdatenmanagement ist online: https://bausteine-fdm.de/issue/view/245
Mit dabei sind neue Beiträge aus der Workshopreihe der DINI/nestor AG Forschungsdaten und dem Workshop “Forschungsdatenmanagement und -infrastruktur in DFG-Sonderforschungsbereichen” des Projekts GRAce aus der Göttinger eResearch Alliance sowie Beiträge zu Kosten und Aufwänden von FDM und Thesen zur Kompetenzausbildung.
Wir möchten gleichzeitig den Call für die Ausgabe 2-2020 der Bausteine Forschungsdatenmanagement eröffnen.
Beiträge können alle einreichen, die professionell Forschungsdaten managen und die Forscherinnen und Forscher im Umgang mit diesen Daten beraten und unterstützen.
Deadline für die Einsendung ist der 01. Juni 2020.
Vom 9. bis 11. März fand der Survey Lifecycle Operators Workshop am Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München statt. Organisiert wurder er gemeinsam von pairfam, dem DJI und MEA/SHARE. Trotz der Namensänderung hatten wir wieder ein sehr große Resonanz und konnten fast ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Andererseits hat sich anhand der Vielfalt der besprochenen Themen gezeigt, dass der neue Name sehr angemessen ist.
Die Themen reichten von Studienausschreibungen, Datenschutz und Befragtenrechte über Stichprobenziehung, Gewichtung, Metadaten, Fragebogendokumentation, Fieldwork Monitoring, Audio Recordings, Datenverifikation, Projektmanagement, FAIR Data und Open Science hin zu Disseminationsstrategien und dem Erreichen von (neuen) Datennutzer:innen.
Am Montag gab es erstmalig eine Vortragssession bei der verschiedene Impulsvorträge, z. T. im Pecha Kucha-Format vorgetragen wurden. Die Präsentationen liegen zum großen Teil bereits in der SLOW 2020 Community bei Zenodo. Den eigentlichen Kern der Veranstaltung bildete wieder der Open Space Workshop am Dienstag. Einen Eindruck über die diskutierten Themen bekommt man durch die Agenda-Pinwände:
Zum Abschluss am Mittwoch gab es – ebenfalls erstmalig – eine Session zur Verdichtung/Ergebnissicherung, bei der die Themen vom Vortag in konkrete Pläne umgesetzt werden konnten. Daneben gab es noch Zeit einige Themen zu diskutieren, die am Vortrag noch keinen Raum gefunden hatten (z. B. der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Feldarbeit). Auch hier gibt es eine Übersicht auf Pinwänden:
Vorher …
… nachher
Tatsächlich konnten so, besser als bei den bisherigen Workshops, konkrete Ergebnisse festgehalten werden. Zum Beispiel wurde eine Initiative initiiert veröffentlichte Leistungsbeschreibungen aus öffentlichen Ausschreibungen studienübergreifend zu archivieren und sich gegenseitig über eine Austauschplattform zur Verfügung zu stellen. Die Gruppe zur Plausibilisierung konnte sich beispielsweise über reges Interesse und zuwachs durch NEPS und SHARE freuen.
Im Rahmen der Abschlussrunde haben wir noch die Eindrücke der Teilnehmenden eingesammelt und erstmalig zur Dokumentation aufgezeichnet (Danke Johanna!). Über die inhaltlichen Themen hinweg wurde der vertraute Rahmen als Qualität des Workshops hervorgehoben, in dem Erfahrungsaustausch ehrlich und offen stattfinden kann. So wurden nicht nur gemeinsame Interessen herausgearbeitet, sondern auch mal gemeinsame Probleme und ungelöste Fragestellungen sichtbar gemacht. Wie bereits innerhalb einer Studie das Credo Don’t repeat yourelf (DRY) durch Automatisierung von Prozessen und interoperablen Dateiformaten deutlich wird, entstand hier über Studien hinweg ein Feld des Voneinander-Lernens, im weiteren Sinne auch ein DRY.
Auch im nächsten Jahr wird es aller Voraussicht nach wieder einen SLOW-Workshop geben, vermutlich dann in Mannheim. Genaueres werdet Ihr aber zu gegebener Zeit über diesen Blog und Twitter erfahren. Da es natürlich auch in der Zwischenzeit viele Themen zu diskutieren gibt und damit der Kontakt nicht abreißt können wir uns einstweilen auch im SLOW-Chat treffen.