Call for Participation: Stichwort Programmiertestung – Wie ist die Surveypraxis?

Danke an ChatGPT für die Illustration. Das war das beste Bild, auch wenn ein höherer Frauenanteil wünschenswert gewesen wäre.

Beim SLO-Workshop in Mannheim hat sich eine Gruppe gebildet, die sich zunächst einen Überblick über die Praxis der Programmiertestung in Surveys verschaffen will. Daraus kann dann ein gemeinsames Verständnis darüber entwickeln, was unter Programmiertestung verstanden werden soll und welche Empfehlungen gegeben werden können.

In einem ersten Schritt soll jede interessierte Studie bzw. jedes interessierte Institut beschreiben, wie die Programmiertestung abläuft. Hierzu soll auch Material zur Verfügung gestellt werden, das in dem Zusammenhang genutzt bzw. erstellt wird (z.B. Checklisten für Hiwis, Filter-Diagramme/Bäume, Fehlerlogs). Auch die Testung von Preloads, kann thematisiert werden. Idealerweise soll das Vorgehen auf etwa einer Textseite beschrieben werden, was mit weiterem Material illustriert werden kann. Auch Literaturhinweise sind willkommen. Die Beschreibungen sollen bis 16. März bei Knut Wenzig eingehen.

Dieses Material soll dann gemeinsam gesichtet und diskutiert werden. Im weiteren Verlauf könnte über die Rolle von Metadaten in diesem Prozess diskutiert werden und am Ende könnte eine Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse etwa in der Zeitschrift Bausteine Forschungsdatenmanagement stehen.

Interesse an der Bearbeitung dieses Themas wurde von Kolleg*innen aus LIfBi, dem DJI, TREE, IAB, SHARE, GESIS und DIW Berlin gezeigt.

Fragebogen. Ein Arbeits(erleichterungs)buch.

Vor der Datendokumentation steht die Erhebung. Für diese Erhebung braucht es Fragen. Fragen werden in der Regel nicht von den Datenproduzenten sondern von den in unserem Kreis als “inhaltlichen Forschern” bezeichneten Kollegen geschrieben.

Die Aufgabe der Fragebogen-Verantwortlichen ist es dann, die vorgelegten Fragen in einen Fragebogen zusammenzustellen und befragbar zu machen. Dabei ist es nicht immer einfach, die “Inhaltlichen” von der Notwendigkeit von Änderungen zu überzeugen. Doch hier kann ein kleines Büchlein helfen.

Der GESIS-Kollege Rolf Porst hat sein gesammeltes Wissen und seine Erfahrung aus der Durchsicht von unzähligen Fragebögen in ein Buch zusammengeschrieben: Fragebogen. Ein Arbeitsbuch. Nicht erst gestern sondern schon 2008 aber ich finde, es verdient (noch) mehr Aufmerksamkeit. 

Das Arbeitsbuch ist genau das, eine Handreichung zum praktischen Gebrauch bei der Fragebogengestaltung. Es stehen sehr viele wichtige und ewige Wahrheiten darin, dazu ist es gut lesbar und mit unter 10€ ein echtes Schnäppchen. Zitiert wird es selten, aber das ist der Fluch von Lehrbüchern, die mehr Wert auf Praxistauglichkeit als Autorität legen.

Es eignet sich hervorragen für Nicht-Surveymethodologen und hier kommen wir wieder zur anfänglichen Themenstellung: Wer inhaltlichen Forschern zeigen möchte, was beim Entwurf einer Frage zu beachten ist der kann dieses Buch empfehlen. Oder eine Handvoll kaufen und bei Projektbeginn gleich den Kollegen in die Hand drücken. So kann man schneller zu einer gemeinsamen Arbeitsgrundlage kommen, die inhaltlichen Forscher sehen, dass wir uns die auferlegten Restriktionen nicht zur Schikane ausdenken und Messfehler real sind.