Vor der Datendokumentation steht die Erhebung. Für diese Erhebung braucht es Fragen. Fragen werden in der Regel nicht von den Datenproduzenten sondern von den in unserem Kreis als “inhaltlichen Forschern” bezeichneten Kollegen geschrieben.
Die Aufgabe der Fragebogen-Verantwortlichen ist es dann, die vorgelegten Fragen in einen Fragebogen zusammenzustellen und befragbar zu machen. Dabei ist es nicht immer einfach, die “Inhaltlichen” von der Notwendigkeit von Änderungen zu überzeugen. Doch hier kann ein kleines Büchlein helfen.
Der GESIS-Kollege Rolf Porst hat sein gesammeltes Wissen und seine Erfahrung aus der Durchsicht von unzähligen Fragebögen in ein Buch zusammengeschrieben: Fragebogen. Ein Arbeitsbuch. Nicht erst gestern sondern schon 2008 aber ich finde, es verdient (noch) mehr Aufmerksamkeit.
Das Arbeitsbuch ist genau das, eine Handreichung zum praktischen Gebrauch bei der Fragebogengestaltung. Es stehen sehr viele wichtige und ewige Wahrheiten darin, dazu ist es gut lesbar und mit unter 10€ ein echtes Schnäppchen. Zitiert wird es selten, aber das ist der Fluch von Lehrbüchern, die mehr Wert auf Praxistauglichkeit als Autorität legen.
Es eignet sich hervorragen für Nicht-Surveymethodologen und hier kommen wir wieder zur anfänglichen Themenstellung: Wer inhaltlichen Forschern zeigen möchte, was beim Entwurf einer Frage zu beachten ist der kann dieses Buch empfehlen. Oder eine Handvoll kaufen und bei Projektbeginn gleich den Kollegen in die Hand drücken. So kann man schneller zu einer gemeinsamen Arbeitsgrundlage kommen, die inhaltlichen Forscher sehen, dass wir uns die auferlegten Restriktionen nicht zur Schikane ausdenken und Messfehler real sind.